Die Metropole am Pazifischen Ozean erstreckt sich über 45 Hügel. Ihre bunten Häuser, die an den Hängen zu kleben scheinen, wurden auf unzähligen Postkarten verewigt und dürfen in keinem Bildband über Chile fehlen. Noch beeindruckender ist es allerdings, dieses Weltkulturerbe persönlich kennen zu lernen.
Die Metropole am Pazifik erstreckt sich über 45 Hügel. Ihre buntbemalten Häuser, die an den Abhängen zu kleben scheinen, wurden schon auf unzähligen Ansichtskarten verewigt und dürfen in keinem Bildband über Chile fehlen. Noch viel beeindruckender ist es, den Ort des Weltkulturerbes persönlich kennen zu lernen.
Bei Ankunft auf dem Busbahnhof mitten in der quirligen Hafenstadt deutet noch nicht viel darauf hin, dass es hier hügeliges Gelände gibt. Man muss schon ein bisschen laufen und sich durchfragen, bis man endlich an einem der 15 Standseilbahnen („Funiculares“) steht, die die Hügel hinauffahren. Die rund 100 Jahre alten, knarrenden Konstrukte rumpeln die Hänge rauf und wieder runter, teilweise quer durch die Innenhöfe von Häusern. Wer sich in diese Lift-Veteranen wagt, wird mit einem herrlichen Ausblick auf die Natur-Bucht und das Meer belohnt. Alternativ kann man natürlich auch die Treppe nehmen: Schon der chilenische Dichter Pablo Neruda soll von den vielen Treppen der City fasziniert gewesen sein.
Besonders begeistern sich europäische und nordamerikanische Besucher für die Farbvielfalt und den maroden Charme der Gebäude (viele Chilenen und andere Südamerikaner mögen es etwas mondäner). Eng verwinkelte, oft steile Gassen, Wohnhäuser aller Couleur, spielende Kinder und herumscharwenzelnden Hunde sorgen dafür, dass man die Kamera gar nicht mehr einsteckt. Manchmal fragt man sich allerdings, wie die teilweise ärmlichen Wellblechhütten und wackeligen Holzhäuser so lange im Erdbebengebiet durchhalten konnten. Und wie die Einwohner, die nicht sehr viel Geld zu haben scheinen, ihren Alltag meistern …
Der schönste Hügel von „Valpo“ (Valparaíso) ist der „Cerro Alegre“ (fröhlicher Hügel) mit seinem Altstadtviertel. Hier lebten – und leben – viele in- und ausländische Künstler, Musiker und Studenten. Die bunten Häuser sind zum Teil restauriert, es gibt kleine Cafés, Restaurants, Kneipen und tolle Läden mit selbstgefertigten Souvenirs und Kleidung lokaler Designer.
Doch die kulturelle Hauptstadt Chiles hat noch mehr zu bieten: Sehr interessant ist z.B. „La Sebastiana“, eines der drei Häuser Pablo Nerudas in Chile, das viel über das Allround-Genie erzählt. Die „Galería Municipal de Arte“ (Städtische Kunstgalerie) beherbergt Werke hochkarätiger chilenischer Künstler. Im See- und Meeresmuseum, das in einem großen neoklassizistischen Gebäude untergebracht ist, erfährt man mehr über die bewegte Geschichte des Hafens und die Flotte.