Top-Reiseziele in Südamerika

The WorldTravelerWer nach Südamerika reist, wird es nicht bereuen. Ob Iguazú-Wasserfälle, Machu Picchu oder Galapagos-Inseln: Die Naturschönheiten dieses facettenreichen Erdteils versprechen unvergessliche Urlaubserinnerungen.

Noch gehört Südamerika nicht zu den Mainstream-Reisezielen europäischer Touristen. Dabei strotzt der viertgrößte Kontinent der Erde nur so vor Superlativen. So sind die Anden die längste Gebirgskette der Erde, der Titicacasee gilt als höchstgelegenes schiffbares Gewässer, die Salzebene Salar de Uyuni ist der größte Salzsee weltweit.

Reisende haben die Qual der Wahl. Die Iguazú-Wasserfälle zum Beispiel übertreffen an Schönheit und Wildheit viele ihrer berühmten Vettern anderswo in der Welt. Und die fast 4000 Kilometer von der chilenischen Küste entfernte Osterinsel (Rapa Nui) zieht mit ihren mystischen Landschaften und bis zu 20 Meter großen Steinskulpturen – Moais genannt – die Besucher in ihren Bann.

Besonders aufregend ist ein Abstecher zu den Galápagos-Inseln rund 1000 Kilometer vor der Küste Südamerikas. Hier stößt man auf seltene Tierarten wie die Galápagos-Riesenschildkröte, die dem Archipel seinen Namen gab. Zum richtigen Abenteuer wird eine Exkursion in das Gebiet des mächtigen Amazonas mit seinen Igarapés (Flussausbuchtungen) und Igapós (überfluteten Wäldern) sowie exotischen Tierarten, zum Beispiel Papageien, Kaimanen, Faultieren und den scheuen Flussdelfinen.

Auch ein „Must“: die hoch in den peruanischen Anden gelegene alte Inkastadt Machu Picchu sowie die trockenste Wüste der Welt – die Atacamawüste im Norden Chiles. Wer mehr Zeit mitbringt, sollte unbedingt weiter nach Süden reisen, um in Patagonien unvergessliche Eindrücke im größtenteils vergletscherten Nationalpark Torres del Paine zu sammeln.

Iguaçu-/Iguazú-Wasserfälle / Brasilien, Argentinien

Nicht umsonst bedeutet „Iguazú“ in der Sprache der Guaraní „großes Wasser“: Das Rauschen der 20 größeren und 255 kleineren Wasserfälle in einem 2700 Meter breiten Canyon ist fast überall in dem wunderschönen tropischen Park zu hören. Wer näher an die Wasserfälle herantritt, dem eröffnet sich ein Naturschauspiel, das er lange nicht vergessen wird.

Die Wasserfälle liegen sowohl im argentinischen Nationalpark Iguazú als auch im brasilianischen Nationalpark Iguaçu, die beide zum UNESCO-Welterbe gehören. Da sich die Mehrheit der Fälle in Argentinien befindet, ist der Panoramablick von der brasilianischen Seite aus besonders eindrucksvoll.

Auf drei Rundwegen in unterschiedlicher Höhe kommt man den Wasserfällen gefährlich nahe, kann schon den kalten Atem der Gischt spüren. Nicht selten beendet man sein Fotoshooting dann patschnass. Besonders Mutige können im Schlauchboot noch mehr auf Tuchfühlung mit dem brodelnden Gewässer gehen, weniger Mutige nehmen ein kleines Boot zu der hübschen Insel San Martin, die zwischen den zwei Hauptwasserfällen liegt.

Der absolute Höhepunkt des Parks ist der Teufelsschlund (spanisch: „Garganta del Diablo“) – eine u-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht, in die sich das tosende Wasser ergießt. Wenn man hier vom Abgrund in die Tiefe blickt, fühlt man sich als Mensch ganz klein.

Aber abgesehen von diesem Naturspektakel sind allein die Parks schon einen Besuch wert. Hier, wo die letzten Reste des Atlantischen Regenwaldes geschützt werden, tummeln sich exotische Tiere wie der farbenfrohe Tukan, freche Coatis, neugierige Affen und viele Geier. Und wer nicht mehr laufen möchte, der nimmt einfach die parkeigene Bahn und ruht sich in einem der Restaurants aus.

Machu Picchu / Peru

Wer Machu Picchu nicht gesehen hat, ist nicht in Südamerika gewesen. Das behaupten zumindest viele Südamerikaner. Zweifellos ist der „alte Gipfel“, wie Machu Picchu auf Quechua heißt, die beeindruckendste Inka-Ruine des Kontinents. In der Hochsaison von Ende Mai bis Anfang September besuchen bis zu 2500 Gäste täglich die mystische Stätte, die seit 1983 zum Weltkulturerbe gehört.

Allein ihre einmalige Lage auf 2360 Metern inmitten der Anden ist schon unzählige Fotomotive wert. Frühaufsteher erleben mit einer Portion Glück einen phantastischen Sonnenaufgang über Machu Picchu und der umliegenden Bergwelt.

Erst 1911 hatte der US-Amerikaner Bingham die vom Dschungel überwucherte Siedlung, die von keinem Punkt des Tales einsehbar ist, zufällig entdeckt und später freigelegt. Weltbekannt wurde sie, als ihr die „National Geographic Society“ 1913 eine ganze Ausgabe widmete.

Doch niemand weiß, wer in Machu Picchu gewohnt hat und warum die Siedlung verlassen wurde. Man ist sich aber sicher, dass sie Mitte des 15. Jahrhunderts, in der Blütezeit des Inkareiches, entstand. Die nach Standesunterschieden streng voneinander getrennten Stadtviertel waren durch viele Treppen miteinander verbunden. Bis heute sind neben rund 3000 Stufen auch die Außenmauern der teilweise mehrgeschossigen Wohnbauten erhalten.

Um Machu Picchu zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: zu Fuß in zwei bis vier Tagen auf dem berühmten Inka Trail – nach vorheriger Anmeldung – oder mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes, einem kleinen Ort in der Nähe von Machu Picchu. Von dort aus nimmt man den Bus oder läuft zirka zwei Stunden zu Fuß bis zum Eingang.

Galápagos-Inseln / Ecuador

Ein Tropenparadies sollte man hier nicht erwarten, dafür viel Abenteuer. Obwohl man auch auf den Galápagos einige schöne weiße Muschelstrände findet, wirkt die Küste mit ihrem dunklen Lavagestein insgesamt eher rau. Grund: Der Archipel im Pazifischen Ozean gehört zu einem größtenteils unter Wasser liegenden Gebirge vulkanischen Ursprungs. Auch das Klima ist trotz Äquatornähe eher gemäßigt, das Meerwasser mit 20 Grad Celsius relativ kühl.

Doch die Stars der Insel – die tierischen Bewohner – fühlen sich hier umso wohler. Rund 40 Prozent der Arten sind nur auf den Galápagos-Inseln heimisch, viele gibt es sonst nirgendwo anders auf der Erde. Zu den prominentesten Vertretern gehören zum Beispiel die berühmten Galápagos-Riesenschildkröten, Meerechsen, Galápagos-Landleguane, Lavaechsen, Galápagos-Pinguine, Galápagos-Seelöwen, Galápagos-Seebären, Mähnenrobben und Braune Pelikane. Da die Holzbiene die einzige Bienenart auf den Inseln ist, sieht man ausschließlich gelb gefärbte Blüten.

Der Archipel wurde weltbekannt, als ihm Charles Darwin auf seiner Weltreise 1835 einen Besuch abstattete und weitere Anregungen für seine Evolutionstheorie fand. 1978 erklärte die UNESCO die Inselgruppe zum „Welterbe der Natur“. Nachdem der Tourismus inzwischen nicht nur zur Einnahmequelle Nummer eins, sondern auch zur größten Bedrohung des empfindlichen Ökosystems und der Tierwelt geworden ist, reguliert die ecuadorianische Regierung Tourismus, Flugverkehr und Besiedlung stärker.

Torres del Paine Nationalpark / Chile

Der chilenische Nationalpark an der Südspitze der Andenkette könnte eine Miniaturausgabe Alaskas sein: Auf nur 181 000 Hektar vereinen sich die gleichen Landschaftsformen wie im nördlichsten US-Bundesstaat. Bis zu 3000 Meter hohe Berge, Wasserfälle, Wälder, Fjorde und riesige Seen in allen Blau- und Grüntönen bilden die Kulisse für ein grandioses Naturschauspiel.

Ein großer Teil des Parks ist vergletschert, die Pflanzen- und Tierwelt des UNESCO-geschützten Biosphärenreservats artenreich. Seine Wahrzeichen, die drei nadelartigen hohen Granitberge Torres (Türme) del Paine, wirken auf den Besucher in natura noch eindrucksvoller als auf den Fotos.
Um in die atemberaubende Natur jedoch richtig einzutauchen, sollte man auf ein- bis mehrtägige Wandertouren gehen. Die Wege in dem wohl schönsten Wandergebiet der Welt sind gut ausgeschildert und versprechen einmalige Naturerlebnisse. Denn wo sonst kann man beim Hiken Guanako-Herden durch die Grassteppe streifen und den Anden-Kondor über sich schweben sehen?

Am leichtesten ist Torres del Paine von der etwa 120 Kilometer entfernten Stadt Puerto Natales zu erreichen – von dort aus fahren mehrmals täglich Busse in den Park. Die beste Reisezeit liegt zwischen November und März, wobei das Wetter auch im chilenischen Sommer hier oft unbeständig ist. Besucher müssen sich bei Eintritt in den Park registrieren lassen und eine Nationalparkgebühr bezahlen.

Titicacasee / Peru, Bolivien

Der Titicacasee sucht seinesgleichen: Mit einer Fläche von rund 8300 Quadratkilometern – also 15 Mal der Bodensee – ist er der größte See Südamerikas, mit einer Höhe von 3810 Metern das höchst gelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde.

Der erste Eindruck ist überwältigend: Mit seinem klaren blauen Wasser wirkt der See vor den schneebedeckten Gipfeln der Anden fast unwirklich, beinahe schon kitschig wie auf einer Postkarte.
Die 36 Inseln verteilen sich über den gesamten Titicacasee, der – dem Volksglauben zufolge – die Wiege der Inka-Kultur ist und zum heiligsten Gewässer ihres Reiches wurde. Einige Inseln sind eng mit der Inka-Mythologie verbunden wie die Isla de la Luna (Mondinsel) und die Isla del Sol (Sonneninsel).

Auf dem Grund des Sees, so erzählt man, liegt die 2000 Kilo schwere Goldkette des Inka Huascar, die getreue Indianer vor den Invasoren aus dem Sonnentempel Coricancha in Cusco gerettet haben. Meeresforscher Jacques Cousteau versuchte in den 60er-Jahren, diese Kette zu finden, aber stieß stattdessen auf einen 60 Zentimeter großen dreifarbigen Frosch, der wohl nie auftaucht.

Die schwimmenden Schilfinseln der Urus sollten auf keiner Besichtigungstour fehlen. Die indigene Gruppe baute sie, um sich vor den kriegerischen Inkas zu verbergen. Drohte ein Angriff, lösten die Urus die Verankerung und zogen sich mit den Inseln auf den See zurück. Auch heute noch leben sie sehr traditionell und wollen nicht aufs Festland umsiedeln. Touristen dürfen sie aber auf ihren schwankenden Inseln aus Totora-Schilf besuchen und sich ein Bild von ihrer Lebensweise machen.
Da der Titicacasee zur Hälfte in Peru liegt, bietet sich als Hauptausgangspunkt für die Exkursionen Puno an. In Perus „Hauptstadt der Folklore“ werden auf vielen größeren Veranstaltungen traditionelle Tänze wie der berühmte Teufelstanz aufgeführt, so dass die Wartezeit bis zur nächsten Tour wie im Flug vergeht.

Amazonas / Brasilien

Piranhas, Jaguare, Kaimane, Alligatoren, Tapire, Gürteltiere, Flussdelfine, Anakondas, Boa constrictor, Papageien: Im Amazonasgebiet leben zahllose Tierarten, die teilweise noch nicht einmal klassifiziert sind. Denn die Ausmaße dieses Areals sind riesig: Das gigantische System aus Flüssen und Wäldern nimmt die Hälfte Brasiliens ein und erstreckt sich bis in die Nachbarländer.

Die Hafenstadt Manaus am Rio Negro ist Ausgangspunkt für Touren ins Amazonasgebiet. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts boomte die City, da die Region lange Zeit einziger Kautschuk-Lieferant war. Heute ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas vor allem wegen seines Theaters „Teatro Amazonas“ bekannt. Touristen legen hier auch gerne einen Stopp ein, weil die „Duty-free-Hauptstadt Südamerikas“ viel Interessantes in Sachen Shopping zu bieten hat.

Um den Amazonas besser kennen zu lernen, sollte man unbedingt mehrere Tage per Boot durch schmale Flussläufe und über den breiten Strom schippern. Für jeden Geldbeutel findet sich das richtige Schiff, aber am authentischsten ist die Fahrt auf einem der Holzschiffe, wo die Passagiere auf überfüllen Mitteldecks in Hängematten liegen, zum süßen Nichtstun verdammt sind und in Ruhe das Treiben auf dem Wasser, in den Häfen und Dschungeldörfern beobachten können. Besonderes Highlight am Abend: die spektakulären Sonnenunter- und Mondaufgänge in dieser einmaligen Flusslandschaft.

Rapa Nui / Osterinsel, Chile

Haben wir uns nicht schon als Kinder gefragt, was die Osterinsel überhaupt mit Ostern zu tun hat? Und wer diese grimmigen steinernen Gesellen sind, die überall auf der Insel herumstehen? Um das herauszubekommen, sollte man sich in Santiago de Chile ins Flugzeug setzen und auf der abgeschiedensten bewohnten Insel der Welt direkt nachforschen.

Als erstes erfährt man: Ihr korrekter Name lautet Rapa Nui, was im polynesischen Dialekt „Große Insel“ bedeutet. Mit Ostern hat sie nur insofern zu tun, als dass der Holländer Jakob Roggeveen am Ostersonntag 1722 dort mit drei Schiffen landete und das Eiland nach dem Tag der Entdeckung benannte.

Was die rund 1000 Moais anbelangt, hat niemand bisher das Geheimnis um sie vollständig lüften können. Aber eines ist sicher: Wer ihnen zum ersten Mal gegenübersteht, ist überwältigt. Die gigantischen Steinfiguren passen perfekt in die karge, von Grasflächen überzogene Landschaft und verleihen ihr einen Hauch Mystik. Die Statuen stehen nicht isoliert, sondern sind Teil einer Zeremonialanlage, wie man sie auch aus anderen Gegenden des Südpazifiks kennt. Größenmäßig übertreffen die Bauwerke auf Rapa Nui allerdings bei weitem die anderen Anlagen der Südsee.

Die schätzungsweise 3000 Jahre alten Moais wurden aus dem grauen Gestein des Rano Raraku gefertigt. Im Steinbruch dieses Vulkans liegen fast 400 halbfertige Statuen, darunter auch ein 21 Meter langer, noch mit dem Fels verbundener Moai. Die größte aufgerichtete Figur misst 9,8 Meter, wobei der Durchschnitts-Moai zirka 4 Meter hoch und rund 12,5 Tonnen schwer ist.

Die am schönsten gelegene Kultstätte der Insel ist der Ahu Nau Nau an der Anakena-Bucht. Mit seinem weißen palmengesäumten Sandstrand fühlen sich die Besucher jetzt wirklich auf eine Südseeinsel versetzt. Und am Abend gibt’s dann im Städtchen Hanga Roa eine kulinarische Spezialität der Insel: „curanto“ – ein im Erdloch gegarter Fleisch-Kartoffel-Gemüse-Eintopf.

Atacamawüste / Chile

An der Atacamawüste führt kein Weg vorbei, auch wenn der Touristenort San Pedro nicht gerade am Weg von Nord- nach Südchile liegt. In der beliebten, aber überteuerten Boom-Town schieben sich ab Spätnachmittag die Massen durch die Straßen, fallen in Scharen in Restaurants ein und drängen in die Reisebüros, um noch mehr Exkursionen zu buchen. Das sollte jedoch niemanden von einem Besuch abhalten, denn die Wüste mit ihren Salzseen, Geysiren, farbigen Gesteinen und Oasen ist absolut sehenswert und San Pedro auf 2443 Metern Höhe der Ausgangspunkt für die Touren.

Einer der kürzeren Ausflüge führt zum Salzsee Salar de Atacama von der Größe des Bodensees. Schneebedeckte Vulkane wie der 5916 Meter hohe Vulkan Licancábur auf der Grenze zwischen Chile und Bolivien heben sich vom tiefblauen Himmel ab und lassen die Kameras im Sekundentakt klicken.
Bei einem anderen Halbtagesausflug geht es in die vegetationsarme Landschaft des Valle de Luna (Mondtal) vor den Toren San Pedros. Besonders viele Touristengruppen fahren hier am Abend her, um von einer Düne aus mitzuerleben, wie die untergehende Sonne die Felsklippen rötlich einfärbt.

Für den Besuch der weiter entfernten Tatio-Geysire muss man sehr zeitig aufstehen und sich warm anziehen: Aufgrund der morgendlichen Aktivität der Vulkane dampfen die Geysire kurz nach Sonnenaufgang am eindrucksvollsten. Allerdings wird es auf über 4000 Meter Höhe auch empfindlich frisch.

Das Areal ist mit 80 echten Geysiren – davon über 30 dauerhaft aktiven –
das größte Geysirfeld der Südhalbkugel und drittgrößte der Welt. Hier befinden sich zirka acht Prozent aller Geysire der Erde. Beim Fotografieren sollte man aufpassen, vor lauter Enthusiasmus nicht über die Absperrungen zu treten. Wo es eben noch ein bisschen geblubbert hat, kann plötzlich eine bis zu zehn Meter hohe Fontäne aus dem Boden schießen und 86 Grad heißes Wasser durch die Gegend schleudern.

Wenn die Speicherkarten der Kameras voll sind, wartet ein weiteres Highlight auf die Besucher: ein Bad in einem künstlich angelegten Becken, in dem heißes und kaltes Wasser zusammenfließen. Es ist herrlich, bei Frostgraden draußen in dem warmen Wasser zu liegen, wobei das Umziehen in der Kälte vorher und nachher Überwindung kostet.

Die Liste der Aktivitäten wie Vulkan-Hiking auf über 5000 Meter Höhe, Motorrad- und Radtouren, Sandboarding, Reitausflüge, Sternwartenbesichtigung usw. ließe sich noch unendlich fortsetzen. Da es unmöglich ist, alles zu machen, kommen Atacama-Fans irgendwann wieder in die Wüste zurück.

Salar de Uyuni / Bolivien

Mit einer Fläche von über 10 000 Quadratkilometern ist der Salar de Uyuni der wohl größte Salzsee der Erde. Auf 3653 Metern Höhe gelegen, gehört er zu den interessantesten Landschaften des „Altiplano“ – der abflusslosen Hochebene zwischen den Hochgebirgsketten der West- und Ost-Anden. Von geschätzten 10 Milliarden Tonnen reinem Salz, die im Salar de Uyuni lagern, werden rund 25 000 Tonnen von den Bauern der Umgebung mit Hacken und Schaufeln abgebaut und in die Städte transportiert.

In der riesigen Salzwüste können so gut wie keine Lebewesen überleben. Nur ein paar südamerikanische Flamingoarten brüten in dieser unwirtlichen Gegend. Doch es gibt eine sehenswerte Ausnahme: Mitten im See liegt die Insel Incahuasi, was in Quechua: „Haus des Inka“ bedeutet. Hier wachsen bis zu 20 Meter hohe und zum Teil über 1200 Jahre alte Säulenkakteen. Auch eine isoliert lebende Gruppe von Viscachas – mit den Chinchillas verwandte Nagetiere – fühlt sich auf der Insel, die 169 Meter über den Salzsee hinausragt, zu Hause.

In Bolivien ist das südwestlich des Salzsees gelegene Städtchen Uyuni Ausgangspunkt für Exkursionen zum Salar de Uyuni. Auch von Chile aus können Touren zur Salzpfanne gebucht werden, zum Beispiel in Kombination mit einem Besuch der Atacamawüste.

Chilenisches Seengebiet

Hohe Berge, grüne Täler, tiefblaue Seen – hier ist nicht etwa von Oberbayern die Rede, sondern von der „Chilenischen Schweiz“. In- und ausländische Besucher schwärmen von dieser einzigartigen Landschaft, die über 1000 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago liegt. In dieser Gegend kann man Wochen verbringen – von See zu See fahren, von deutschen Einwanderern geprägte Orte besuchen oder die wunderschönen Nationalparks entdecken.

Zum Beispiel den „Parque Nacional Puyehue“: Er wurde eingerichtet, um weite Gebiete des immergrünen (kalten) Regenwaldes zu schützen. In diesem meistbesuchten Nationalpark Chiles kommen Naturfreunde voll auf ihre Kosten: Vor der Kulisse schneebedeckter Vulkane können sie auf Naturpfaden wandern, bergsteigen (zum Beispiel auf die Vulkane Puyehue und Casablanca), Thermalquellen besuchen, zelten, im Winter Skifahren und unendlich viel fotografieren.
Hier leben seltene Tiere wie Pumas, Zwerghirsche und der Kondor und gedeihen ausgefallene Pflanzen, zum Beispiel die Chilenische Scheinulme (Ulmo) mit vielen Stämmen und weißen Blüten sowie die Südbuchen, die sich im klaren Wasser der Seen spiegeln.

Auch für die „7-Seen-Route“ sollte unbedingt Zeit eingeplant werden: Sie führt durch die schönsten Nationalparks der chilenischen und argentinischen Seenregion und kann per Schiff oder Mietwagen erkundet werden. Einziger Risikofaktor dabei: das unbeständige Wetter.
Wer Heimweh nach Hause bekommt, kann zum Beispiel einen Abstecher nach Valdivía oder Puerto Montt machen – Städte, die stark von den deutschen Einwanderungsströmen im 19. Jahrhundert geprägt wurden. Im Örtchen Puerto Varas, das malerisch am Lago Llanquihue gelegen ist und eine tolle Aussicht auf den Volcán Osorno bietet, erinnern Namen wie „Ellenhaus“ oder „Bäckerei Klein“ an die deutsche Besiedlung.