Kurze Geschichte Omans

Willkommen im ältesten unabhängigen Staat der arabischen Welt! Im 19. Jahrhundert erstreckte sich das Oman-Reich vom heutigen Oman bis hinunter zur Ostküste Afrikas. Heutzutage ist Oman ein modernes Land mit einer reichen Kultur.

Willkommen im ältesten unabhängigen Staat der arabischen Welt! Im 19. Jahrhundert erstreckte sich das Oman-Reich vom heutigen Oman bis hinunter zur Ostküste Afrikas. Heutzutage ist Oman ein modernes Land mit einer reichen Kultur.

Aufgrund seiner strategischen Lage am Arabischen Golf, dem Arabischen Meer und dem Omanischen Meer spielte das Land in zahlreichen regionalen Konflikten eine wichtige Rolle. Archäologen zufolge gab es im Oman bereits in der Steinzeit vor mehr als 10.000 Jahren menschliche Siedlungen. Später kamen die Babylonier und Assyrer, um die Handelsroute zwischen Asien und dem Mittelmeer zu kontrollieren.

Die erste Moschee im Oman

Mit der Ausbreitung des Islam im 7. Jahrhundert n. Chr. wurde die erste Moschee gebaut: Die Al-Midhmar-Moschee kann noch heute in Wilayt Samail besichtigt werden. Jua’fer und Abd Ibni Al Jalandi, die beiden omanischen Könige, traten zum Islam über, nachdem sie einen Brief des Propheten erhalten hatten. Masster Abu Bakr Al-Sidiq, der Kalif des Propheten, sagte zum omanischen Volk Folgendes: „Leute von Oman, ihr seid freiwillig zum Islam übergetreten, obwohl der Prophet weder zu Fuß noch zu Pferd in euer Land gekommen ist. Ihr habt euch ihm nicht widersetzt, wie andere Araber sich ihm widersetzt haben, und ihr habt nicht zur Trennung oder Zerstreuung aufgerufen. Möge Gott euch in Wohlwollen vereinen.“

Die Ibaditen siedelten sich in der omanischen Region an, nachdem sie aus Basra (heute im Irak gelegen) geflohen waren. Der Ibadismus zeichnet sich u. a. durch seinen strengen, puritanischen Charakter aus, der die Ausübung des Islam im Oman beeinflusst. Die sehr schlichten Moscheen haben außer den Fenstern fast keinen Schmuck. Sie haben oft keine Minarette, wie sie in anderen muslimischen Ländern üblich sind.

Kämpfe mit den Portugiesen

Ibn Masood, der erste Imam, wurde 751 n. Chr. gewählt, und damit begann die Ära der Imamata in Oman. Sie dauerte 400 Jahre. Zwischen 1488 und 1507 n. Chr. versuchten die Portugiesen, Oman zu erobern. Die Omani vertrieben sie jedoch in heldenhaften Kämpfen.

Doch die führende Stellung der omanischen Marine erregte erneut den Zorn der Portugiesen, die ihre schmähliche Niederlage noch nicht vergessen hatten. Es kam zu erbitterten Kämpfen zwischen der omanischen und der portugiesischen Flotte. Nach schweren Kämpfen wurden die Portugiesen besiegt.

Das omanische Reich

Von seinen arabischen Nachbarn durch die riesige Wüste isoliert, nahm die Geschichte Omans eine Wende zum Besseren, als das Land zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu einer Wirtschaftsmacht wurde. Der Oman profitierte von seiner Lage am Indischen Ozean und seinem von den Portugiesen erworbenen Seemannswissen, um sich Zugang zu fremden Ländern zu verschaffen.

Im Jahr 1698 dehnte sich das omanische Reich bis an die Ostküste Afrikas aus und reichte von Mombasa bis Kila, Sansibar, Pemba und Bata. Die Perser versuchten mehrmals, in das Gebiet des Omans einzudringen, doch der Oman besiegte die Eindringlinge. Im Jahr 1749 dehnte sich das Reich bis nach Gwadar aus (heute eine pakistanische Stadt an der Mündung des Golfs von Oman). In der Folgezeit entwickelte sich Oman zu einer starken Handelsmacht in der Region, die sich auf den Seehandel stützte.

Der Untergang des Reiches

Unter der Said-Dynastie wurde Oman befriedet und Teile Ostafrikas wurden wieder unterworfen. Oman wurde wieder zu einer wichtigen Seemacht im Indischen Ozean. Nach Machtkämpfen innerhalb der Dynastie und begünstigt durch die Briten wurde Oman jedoch 1856 in das Sultanat Oman und Muscat einerseits und das Sultanat Sansibar andererseits aufgeteilt.

Dies führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang, da Oman z. B. die Zolleinnahmen aus seinen afrikanischen Häfen verlor. Außerdem konnte Omans Handelsflotte nicht mit den neuen europäischen Dampfschiffen konkurrieren, so dass Oman immer mehr von Großbritannien abhängig wurde. Die Briten sicherten sich durch Verträge von 1891 Exklusivrechte im Oman, die erst 1958 vollständig abgeschafft wurden. Nachdem die Briten Ende des 19. Jahrhunderts durch das Eindringen in Omans überseeische Besitzungen langsam den Zusammenbruch des Omans erreicht hatten, musste sich der Oman in sein Heimatland zurückziehen.

Das dunkle Zeitalter

Sultan Said bin Taimur, der Vater des verstorbenen Sultan Qaboos bin Said, regierte von 1932 bis 1970. Er ließ das Land in seiner Rückständigkeit und internationalen Isolation zurück. Obwohl in anderen Teilen der Welt bereits seit Jahrzehnten abgeschafft, wurde im Oman sogar die Sklaverei beibehalten. Die Bevölkerung litt unter hohen internen Zöllen, Reisebeschränkungen und Ausgangssperren. Im ganzen Land gab es nur drei Koranschulen für ca. 100 Jungen, zehn Kilometer befestigte Straßen und ein Krankenhaus. Der Sultan führte ein repressives Regime. So war es verboten, ohne Genehmigung Häuser zu bauen oder zu reparieren, Sonnenbrillen zu tragen, Radio zu hören (wenn es überhaupt eines gab), Bücher zu lesen usw.

Aufbruch in die Neuzeit

Die moderne Renaissance begann, als Sultan Qaboos bin Said, Taimurs Sohn, an die Macht kam: Es war der Beginn einer blühenden Ära. Die Einnahmen, vor allem aus dem Öl, wurden konsequent in die Infrastruktur investiert, insbesondere in Straßen, Krankenhäuser und Schulen. Oman hat sich innerhalb von 45 Jahren zu einem modernen Staat entwickelt. Der erste Tag von Qaboos‘ Herrschaft, der 23. Juli, wird als Tag der Renaissance gefeiert.

Heute entfallen 71 Prozent der Staatseinnahmen auf Öl und Gas (2018). Auch der Tourismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen: Laut dem World Travel & Tourism Council ist Oman das am schnellsten wachsende Tourismusziel im Nahen Osten.